Die Architektur Mallorcas

Eine in Stein gehauene Vergangenheit. 

 Mallorcas lange Geschichte ist geprägt durch die historische Diversität der ehemaligen Bewohner.  Hier findest Du eine einzigartig faszinierende Architektur, von der römischen Bauweise geprägte Wohnhäuser in Mallorcas malerischen Dörfer oder maurisch verzierte Fassaden prachtvoller Bauwerke bis hin zu von der romantischen Strömung inspirierten Fincas inmitten von beinahe unberührten Naturlandschaften, beeinflusst von dem Reichtum der Habsburger. Mallorcas Vergangenheit spiegelt sich in ihrer Architektur wider und macht die Insel so lebendig. Und so lässt sich auch die gesamte Kultur der Mallorquiner beschreiben: vielfältig, echt und geprägt durch ihre Geschichte. Möchtest Du diese erleben, brauchst Du nur die Augen offen halten bei einem Bummel durch die Gassen der kleinen Städtchen. 

Besonders auf Mallorca kommt der traditionellen Finca eine besondere Bedeutung zu. Diese herrschaftlichen, besonders großzügig angelegten Landsitze mallorquinischer Bauern sind eingebettet in ruhige und ursprüngliche Landschaften. Heute sind diese, von der Herrschaft der Römer entsprungen, vor allem beliebte Feriendomizile. In den malerischen Dörfern noch heute zeugen unzählige alte Landhäuser von der unverwechselbaren kulturellen Identität der Mallorquiner. Eine besondere architektonische Auffälligkeit sind die von Steinbögen gestützten Balkone, welche sowohl Funktionalität als auch Ästhetik verbinden und den Häusern einen einzigartigen Charme verleihen.

In der Zeit des Umbruchs vom Mittelalter zur Neuzeit im 15. und 16. Jahrhundert, kam es auch auf Mallorca zu einer Wiederbelebung der architektonischen Traditionen und Stilelemente der Römer. Die Renaissance brachte sichtbare Holzbalken sowie Holzbögen und mit Terracotta geflieste Böden mit sich. Auch kam der typische Hausaufbau mit hinter dem Haus gelegenen kleinen Gemüse- und Obstgärten und einem Brunnen wieder.

 

In Palma lassen sich vor allem Bauten im Stil des Modernisme finden – quasi als katalanisches Pendant auf den Jugendstil. Der mallorquinische  Künstler Gaspar Bennàzar schuf in Palma mit bunten Kacheln und fantasievoll verschlungenen Ornamenten verzierte Stadtpalais, Hotels sowie Kaufhäuser. Die Stadt Sollér ist neben Palma ebenso ein Jugendstil Juwel. Zu den bedeutendsten Beispielen des Modernisme  zählen die Villa Francesca in Bunyola, das Hotel España in Llucmajor und das prachtvolle Mausoleum in Santa Maria del Cami.

Besonders interessant im Hinblick auf eine nachhaltige Bauweise sind zudem die Verwendung von natürlichen  Baumaterialien wie Sandstein, Kalkmörtel, Holz oder Stein, die den Häusern nicht nur eine organische Optik verleihen, sondern zudem eine perfekte Dämmung gewährleisten.

Die mallorquinischen Fincas repräsentieren wie kein anderer Gebäudetyp die ursprüngliche Naturverbundenheit der Inselbewohner. Nahe Manacor, im Osten Mallorcas, liegt die älteste erhaltene Finca in ganz Spanien. Ihre Geschichte reicht bis ins Jahr 1545 zurück. Noch heute befindet sich die prachtvolle Finca im Familienbesitz. Viele dieser großzügigen historischen Anwesen auf Mallorca wurden mittlerweile stilvoll und aufwendig restauriert oder beherbergen heute exklusive Hotels, die sich dem Ökotourismus verschrieben haben.

Fans aufwendiger Architektur mit verspielten Details entdecken nicht nur in Palma und Sollér, sondern auch in kleineren Gemeinden prachtvolle Herrenhäuser und Stadtpalais im Stil des Modernisme. Deren kunstvolle Ausarbeitung steht jener der weltberühmten Bauwerke in der katalanischen Metropole Barcelona um nichts nach. 

Felanitx

Ein Stück mallorquinische Ursprünglichkeit. 

23.11.2019


Heute wollen wir euch einen wunderschönen und noch sehr ursprünglichen Ort auf Mallorca vorstellen: Felanitx. Das im Südosten gelegene Städtchen mit den typisch mallorquinischen engen Gassen und der großen Plaza ist vor allem durch dessen fruchtbaren Boden bekannt. Auf diesem wächst und gedeiht allerhand Gemüse, Obst und auch Weinreben. Sogar Weißwein wird hier angebaut, obwohl Mallorca eher für seinen Vino Tinto bekannt ist. So findet man in den Tapas Bars und Bodegas unter anderem auch die weiße Sangria- unbedingt einmal ausprobieren, falls ihr diese noch nicht kennt! Wir empfehlen die Plaça d’Espanya: Der zentrale Platz der Stadt ist von Cafés und Restaurants gesäumt, die sehr urig und seit Mitte des letzten Jahrhunderts ganz sicher noch keine Renovierungsarbeiten gesehen haben. Auch werden auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen rund um Felanitx Kapern angebaut, eine richtige Delikatesse und wichtige Zutat der mallorquinischen Tapas! Ein Rezept zum Nachkochen haben wir euch ja auf Instagram gepostet.

Auch hat Felanitx sonntags einen schönen Wochenmarkt in Sa Placa. Auf den Stufen zur Kirche Sant Miquel stellen Künstler ihre Gemälde sowie bunte Keramik aus, weshalb ein farbenfrohes Bild des Markttreibens entsteht. Aber kleinere Stände mit frischen Waren und Blumen findet man jeden Tag. In der Markthalle befinden sich zudem täglich frische Fleisch-, Wurst- und Fischwaren.  Montags bleiben allerdings viele Geschäfte geschlossen. 

 

Wir finden, dass das verschlafende Felantix einer der schönsten Orte der Insel ist, weil das Städtchen dem sonst so turbulenten Kommerz der Insel noch eher gleichgültig gegenüber steht und sich lieber mit alltäglichen Dingen auseinander setzt.



“I love Majorca, for the fruit of my garden, the smell of the olive wood, the sun between the rocks of Es Teix, the sound of the sheeps during the night”- Robert Graves.